23. Türchen
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*Werbung* 5. Adventskalender-Geschichte 2022 Türchen 23.

 

Adventskalender-Geschichte Türchen 23.

 

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Hey, Hallo und schön, dass Ihr da seid.

Kaum zu glauben, aber morgen nimmt diese Geschichte leider schon ihr Ende 🙁 .
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen.
Eure Lesemamas

 

Das heutige Türchen 23. kommt von der Autorin Heike Bäcker 

 

Sie stöhnte auf, als ihr plötzlich schwindelig wurde. Wie verrückt und durchgeknallt konnte es jetzt noch kommen? Konnte es überhaupt noch chaotischer werden? Zu ihrem Schwindel gesellten sich jetzt auch noch pochende Kopfschmerzen und ihr wurde schwarz vor Augen. In ihren Ohren rauschte es und sie hörte ihr eigenes Herz gegen die Rippen schlagen. Ihr Körper wehrte sich heftig gegen dieses ganze Durcheinander. Sie setzte sich, stützte ihren Kopf mit ihren Händen ab und schloss die Augen, während ihr Kreislauf verrücktspielte. Das Stimmengewirr wurde zu einem Strudel, der sich ganz langsam von ihr entfernte, während das Rauschen in ihren Ohren immer heftiger wurde.
Und dann wurde es auf einmal ganz still um Karin. So plötzlich, wie dieser Anfall gekommen war, war er auch schon wieder vorbei. Eine unsagbare, beruhigende Stille lullte sie auf einmal ein, wie eine schützende Decke. Die Stimmen waren nicht mehr zu hören und auch das Chaos lichtete sich. Und in diesem Moment der Stille wurde Karin bewusst, dass dieses ganze Chaos mit all den verrückten Wesen unbarmherzig ihr eigenes Leben spiegelte.
Sie runzelte die Stirn und fragte sich, wie sie es überhaupt soweit hatte kommen lassen. Und vor allen Dingen, wie hatte dieses Chaos überhaupt erst angefangen und seit wann war das so?
Sie dachte zurück, zurück an die Zeit, als sie noch nicht reich, extravagant und erfolgreich war; als dieses Chaos sie noch nicht beherrschte. Klar, mit Geld und Erfolg ließ es sich wesentlich besser leben. Aber war es auch das, was sie glücklich machte?
Sie öffnete ihre Augen, denn diese Stille, die sich so plötzlich eingestellt hatte, machte sie stutzig. Sie sah sich verwirrt um. Sie saß noch immer in dieser Hütte oben in den Bergen, aber das Chaos war verschwunden. Stattdessen sah sie in zwei graubraune Augen, die sie neugierig beobachteten. Die Frau, der diese Hütte gehörte, die, die ihr die Tür geöffnet hatte, als sie in ihrem eigenen Chaos am Ertrinken war, sah sie erwartungsvoll an. Karin hatte sie immer aufgesucht, wenn sie in ihrem Leben nicht mehr weiterwusste. Sie war eine Hexe, die stets Rat wusste und Karin immer zur Seite gestanden hatte.
Und plötzlich wurde Karin alles klar. „Danke!“ Es war nur ein Flüstern, aber die Alte nickte ihr wohlwissend zu.
„Was hast du jetzt vor?“
Karin sah sie an und lächelte. „Ich werde den Weihnachtsmann retten! Den echten!“
„Den echten Weihnachtsmann?“
„Manche nennen ihn Weihnachtsmann, manche sagen dazu auch die Magie der Weihnacht. Es ist egal, welchen Namen wir dem geben. Die Hauptsache ist, wir geben der Magie das zurück, was sie uns einst gegeben hat.“ Sie sah die Alte an, die auf eine Erklärung zu warten schien und fuhr fort: „Ich hatte zwar schon immer ein Gespür für die Musikbranche, aber es ist die Magie der Weihnacht, der ich meinen Durchbruch zu verdanken habe. Als ich einundzwanzig wurde, da stand der Weihnachtsmann plötzlich vor meiner Tür und drückte mir die Noten des Lebens in die Hand. Ich wurde reich und berühmt und dadurch leider auch extravagant. Als ich meinen ersten Erfolg feierte, wollte ich mehr davon. Viel mehr. Der Rausch hatte mich in seinen Bann gezogen und ich wusste nicht, wo ich aufhören sollte. Ich war so versessen darauf, immer noch mehr Erfolg zu haben und noch mehr Geld zu verdienen, dass ich mich irgendwann selbst darin verlor. Ich habe vergessen, was Weihnachten bedeutet, ich habe meine Familie in den Hintergrund geschoben, ich war nicht mehr für sie da. Und das Schlimmste ist, die Magie der Weihnacht ging für mich verloren. Mein Leben tauchte plötzlich ins Chaos und ich wurde von dem Sog fortgetragen. Und ich habe es noch nicht einmal bemerkt! Bis du es mir hier in dieser Hütte vor Augen geführt hast.“
„Ich weiß.“ Die Alte sah sie an und lächelte. Sie hatte Karin in diese Hütte gelockt. Sie hatte ihr einen verrückten Osterhasen geschickt, um Karin wachzurütteln. Aber ihr Chaos saß so viel tiefer. So musste sie immer mehr Verwirrungen erzeugen, bis Karin begriff, wie chaotisch ihr eigenes Leben geworden war. Sie hatte mit diesen verrückten Wesen Karins Leben gespiegelt und es ihr vor die Nase gehalten. Und zwar so lange, bis Karin endlich verstanden hatte.
Sie stand auf. „Ich muss gehen.“
Die Alte sah sie erwartungsvoll an und nickte zufrieden.
„Ich werde die Magie der Weihnacht retten. Und es wird langsam Zeit, dem Weihnachtsmann ein kleines bisschen von dem zurückzugegeben, was er mir einst geschenkt hat.“ Sie ging zur Tür und drehte sich noch einmal zu der Alten um. „Danke nochmals! Du hast mich gerettet!“ Dann verschwand sie aus der Hütte.
Die Alte lächelte. Sie hatte es geschafft, Karin wieder ihren alten Glanz zu verleihen.

 

 

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Adventskalender-Geschichte Türchen 23.

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