
*Werbung* 5. Adventskalender-Geschichte 2022 Türchen 14.
Adventskalender-Geschichte Türchen 14.
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Hey, Hallo und schön, dass Ihr da seid.
Heute kommen wir schon zu Türchen 14.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen.
Eure Lesemamas
Das heutige Türchen 14. kommt von der Autorin Aline Stuart
„Was? Zügel? Oh je, was redet ihr denn?“ Hektisch richtete Karin sich auf und rieb sich die Augen. „Von wegen eingeschlafen, der schmucke Möchte-Gern-Weihnachtsboy ist weg!“
Michaela schlug die Hände vor den Mund. „Himmel, die Zügel, Karin, pack endlich zu!“
Schwungvoll wurden die drei Frauen in die Sitze gepresst, als Karin – wenig geschickt – die Leinen anzog. Die Wölfe machten einen Satz nach vorn und flogen in einem steilen Bogen nach unten.
„Was tust du denn da?“ Helga beugte sich von hinten über die Rückenlehne und griff nach den Lederbändern, die die Wölfe zusammenhielten.
„Ich tue gar nichts, die Viecher fliegen von ganz allein!“, gab Karin gereizt zurück und spürte den Glühwein heftig nach oben steigen, als der Schlitten zu einem regelrechten Sturzflug ansetzte. Die Lichter der Stadt weit unter ihnen wurden heller und näherten sich mit beinahe überirdischer Geschwindigkeit.
„Bremsen, ihr müsst bremsen, mein Gott!“ In dem Versuch, ebenfalls in die Zügel zu greifen, rutschte Michaela über die Lehne und purzelte fluchend in den Fußraum des Schlittens. „Wo ist dieser verrückte Halbnackte auf einmal hin?“ Sie rappelte sich auf und klammerte sich an die metallenen Streben des Schlittens.
„Vielleicht sucht er seine Karotte jetzt allein und lässt uns abstürzen.“ Karin klang schrill und riss immer wieder an den Zügeln, doch die Wölfe preschten mit angelegten Ohren und vollkommen unbeeindruckt dem Erdboden entgegen.
„Verflucht, warum passiert uns das jedes Jahr? Können wir nicht einfach backen und Kindern vorlesen und Zeit mit schönen Dingen verbringen?“ Der jammernde Unterton brachte Michaela einen kleinen Rippenstoß von Helga ein.
„Gerade hatten wir es noch von der Schönheit und Besinnlichkeit von Weihnachten!“, rügte sie. „Wenn wir es nicht schaffen, die verdammte Möhre zu finden, Geistern auszuweichen und den Streit zwischen dem Osterhasen und dem Weihnachtsmann beizulegen, dann wird es gar kein Fest mehr geben!“
„Hörst du dir eigentlich selbst zu?“, brüllte Karin in den Wind und kniff die Augen zusammen. „Festhalten, wir setzen gleich auf! Die verdammten Weihnachtswölfe steuern direkt auf diesen Gebäudekomplex zu!“
„Das ist … Ach du Heiliger, das ist die Glasmanufaktur!“ Helga duckte sich vorsichtshalber und zog Michaela eng an sich. „Wollen sie etwa …“
„Sie wollen!“ Auch Karin zog den Kopf ein, ließ die Zügel los und vergrub sich zwischen den beiden anderen Lesemamas. „Sie werden mitten in das große Rundfenster unter dem Dach hineinfliegen, haltet euch fest!“
„Nächste Weihnachten fahren wir in die Karibik, es reicht!“ Schützend schlang Helga die Arme um ihre tapferen Mitstreiterinnen. „Weihnachtscocktails statt Karottensuche, was denkt ihr?“
Michaela entfuhr ein leises Auflachen. „Ich denke nicht, dass wir irgendwann einmal unsere Ruhe bekommen!“ murmelte sie trocken und schloss die Augen.
Der Knall des Einschlages erschütterte den Schlitten. Knirschend, rumpelnd und dröhnend zerbarst das kunstvolle Fenster der Glasmanufaktur Tannstedt in seine Einzelteile und alle drei wurden in die Luft geschleudert.
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Adventskalender-Geschichte Türchen 14.

