
*Werbung* 5. Adventskalender-Geschichte 2022 Türchen 8.
Adventskalender-Geschichte Türchen 8.
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Hey, Hallo und schön, dass Ihr da seid.
Heute, mit Türchen Nummer 8, haben wir schon 1/3 der Geschichte erreicht.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen.
Eure Lesemamas
Das heutige Türchen 8. kommt vom Autor Peik Volmer
Das Badezimmer entsprach, Gottlob, Karins Standards. Ihr eigenes Bad daheim war eher Wellness-Oase denn Bad. Ein Stardesigner mit Vorliebe für indirekte Beleuchtung und großflächiges Dekor hatte es entworfen. Hier fanden sich wenigstens ein Whirlpool, Fußbodenheizung und eine winzige Sauna. Wunderbar, wenn man so reich war wie sie!
„Na? Wie findest du es hier?“, erkundigte sich die Elfe Michaela.
„Ja, ganz nett“, behauptete Karin zerstreut. „Man wird erstaunlich bedürfnislos, wenn man auf dem Land lebt!“
Helga schob verletzt ihre Unterlippe vor. Man hätte dort bequem eine 2-Euro-Münze ablegen können. „Dabei habe ich dir extra dieses Badesalz besorgt!“
Karin, im Bestreben, ihre kleine Taktlosigkeit wiedergutzumachen, übertrieb schamlos. „Oh mein Gott, Côté Maquis von L‘Objet! Das muss ein Vermögen gekostet haben!“
„Nicht so schlimm“, antwortete Michaela kleinlaut. „Ich habe es günstig bekommen, bei einer Geschäftsauflösung.“
Belebt und erfrischt, gehüllt in einen berückenden, rohseidenen Morgenmantel, der ihren hinreißenden Körper umfloss, ließ sich Karin in den Ohrensessel sinken. „Dürfen wir dir etwas kredenzen?“, kicherte Michaela, die diesen Ausdruck erst kürzlich in ihren aktiven Wortschatz übernommen hatte. „Eierpunsch zum Beispiel?“
„Eierpunsch klingt himmlisch, meine Liebe“, lächelte Karin. „Aber achtet bitte darauf, dass die verwendeten Dotter aus braunen Eiern stammen. Immerhin bin ich reich und extravagant! Ach, bist du so lieb und reichst mir meinen Moleskin vom Tisch herüber?“
„Aber gern! Hier, bitte. Schreibst du wieder? Ich dachte, dein Gespür für die Musikbranche wäre die Grundlage deines Erfolges.“
„Ja, das ist richtig. Das hier hat auch damit zu tun. Ich produziere ein Weihnachtsmusical und bin dabei, die Outlines der Story zu entwerfen. Gerade notiere ich meine Erlebnisse.“
Sie öffnete das kleine, stilvoll in schwarzes Leder gebundene Büchlein und las vor. „Berghütte, ein Glas Wein. Schneenasse, dünne Wildlederschuhe, Smartphone im Schnee. Ist der Mann, der meinen Namen kennt, der Weihnachtsmann? Darf ich noch einmal Kind sein? Und warum flattern hier ständig Elfen herum, die behaupten, von Charles Dickens erdacht zu sein?“
In diesem Moment klopfte es heftig an die Tür. Es klang ungeduldig und herrisch, aber nur beim geschwinden Hinhören. Karin, deren empathische Sensibilität keine Grenzen kannte, interpretierte: „Da ist jemand in Not. So klopft nur jemand, der dringend Hilfe braucht! Öffnet die Tür!“
„Also, ich bin zu klein, um die Tür aufzubekommen“, protestierte Helga, „und für Michi ist es zu gefährlich! Wie wäre es denn, wenn du …“
„Sei nicht albern. Ich, in meinem berückenden, rohseidenen Morgenmantel, der meinen hinreißenden Körper umfließt?“
Das Ende vom Lied war, dass Michaela sich erbarmte und dem jungen, muskulösen Mann öffnete.
„Sind Sie nicht der Kerl, der vorhin schemenhaft im Schein meiner in den Schnee gefallenen Smartphone-Lampe …?“
Der Junge verzog seine hinreißend vollen Lippen zu einem strahlenden Lächeln, seine perfekt gleichmäßigen weißen Zähne zeigend. „Genau der bin ich. Und mir ist arschkalt.“
„Warum knöpfen Sie dann Ihr Hemd nicht zu?“, knurrte Helga grimmig.
Der junge Mann lächelte nachsichtig und sprach mit ihr wie mit einem ungezogenen Kind. „Aber wenn ich es zuknöpfe, können Sie ja gar nicht meine Muskeln und auch nicht das Sixpack sehen!“
„Also da hat er nun wirklich recht, Helga“, beeilte Karin sich, ihm beizupflichten. „Aber verraten Sie mir doch bitte, woher Sie meinen Namen kennen?“
„Sie sind die Produzentin, oder? Weihnachtsmusical? Na? Dämmerts?“
„Ach! Dann sind Sie womöglich …“
„Richtig“, bestätigte der Junge, schelmisch zwinkernd. „Ich bin es. Die Hauptperson. Ich bin der Weihnachtsmann!“
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Adventskalender-Geschichte Türchen 8.

