Adventskalendergeschichte
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Werbung 4. Adventskalendergeschichte 2021 Türchen 2

 

Adventskalendergeschichte

 

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Hey, Hallo und schön, dass Ihr da seid.

 

Heute machen wir weiter mit dem 2. Türchen.⁠
Das heutige Türchen 02.12.2021 kommt von Liz Rosen / Lisa Lamp Autorin⁠

 

Türchen 2
Sie bestanden aus perfekten Kringeln und waren von Staubzucker überzogen, dessen Farbe mich wieder an Schnee denken ließ. Ja, wir brauchten dringend weiße Weihnachten. Mehr als jemals zuvor.
Ich schenkte Stella ein breites Lächeln und griff nach einer der Zimtschnecken. Bevor mein Magen wieder knurren konnte, biss ich herzhaft hinein und unterdrückte ein Stöhnen. Das war fantastisch. Marion verstand ihr Handwerk, besser als irgendjemand sonst. Der Teig war fluffig und sofort schmeckte ich bis in den hintersten Winkel meines Körpers nur noch die köstliche Zucker-Zimt-Mischung. Warm füllte das süße Gebäck meinen Mund und beim nächsten Bissen musste ich doch stöhnen, weil ich es nicht mehr zurückhalten konnte.
„Danke. Ich war kurz vor dem Verhungern“, murmelte ich in Stellas Richtung und stopfte mir den Rest der Zimtschnecke in den Mund, um bereits nach der nächsten zu greifen.
Michaela gab einen belustigten Ton von sich, griff aber ebenfalls auf den Teller. Beschämt senkte ich den Blick und aß diesmal langsamer, während ich wieder auf das Theaterstück zurückkam. In meinem Kopf formten sich schon Ideen zu Liedern, die wir singen könnten, und Kostümen. Sie sollten in Rot und Grün sein. Zwei Farben, die ich immer mit Weihnachten verband.
„Hast du schon überlegt, wer das Stück schreiben soll? Und wer soll mitspielen? Außerdem brauchen wir einen Ort, an dem genug Gäste Platz haben. Etwas im Freien vielleicht. Und wir sollten unbedingt …“
„Langsam, langsam! Eines nach dem anderen.“ Michaela lachte und unterbrach meine Euphorie damit. Doch das Grinsen auf ihren Zügen zeigte, dass sie es auch kaum erwarten konnte. Nur hatte sie sich besser im Griff als ich. Peinlich berührt sah ich weg. Inzwischen mussten meine Wangen feuerrot sein. Doch ich war begeistert von der Idee. Gemeinschaft. Das, was mir seit Wochen – nein, Monaten gefehlt hatte. Freunde, Familie. Die ganze Stadt sollte teilnehmen. Es würde großartig werden. Vielleicht schaffte ich es ja, sogar den Grinch, dem ich begegnet war, dazu zu bringen, mitzumachen.
„Das Wichtigste zuerst“, sagte Michaela entschieden und griff mit ihren Händen nach meinen, wobei sie vorsichtig war, nicht die zwei Tassen zu berühren, aus denen es dampfte. „Möchtest du das Stück schreiben?“
Ich runzelte verwirrt die Stirn. Die Zimtschnecke fiel mir aus der Hand. Das ergab keinen Sinn. Michaelas Mund bewegte sich, doch ich verstand nicht, was sie sagte. Nicht wirklich zumindest. Sie konnte doch unmöglich wollen, dass … dass ich … oder doch?
„Ich?“, schrie ich auf, als ich endlich realisiert hatte, was ihre Worte bedeuteten. Meine Augen wurden groß. War das ihr Ernst? Warum ausgerechnet ich? Das würde ein Desaster werden. Ich war nicht gut genug dafür. Bisher hatte ich nur kurze Geschichten geschrieben, die nicht einmal ich gut genug fand, um sie zu lesen.
„Ja, du.“ Michaelas Lächeln vertiefte sich. „Du hast so viel Potenzial. Es wird Zeit, dass andere das ebenfalls sehen. Also, was sagst du?“

 

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